Sparkassen sagen transparente und zügige Kreditentscheidungen für Handwerksunternehmen zu
Start des Gemeinschaftsprojektes von HWK, Sparkassen und Genossenschaftsbanken im Saarland
Um die Kreditvergabe für Handwerksbetriebe zu vereinfachen und zu beschleunigen, haben sich die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK), die Sparkassen und die Volks- und Raiffeisenbanken (VR-Banken) im Saarland auf gemeinsame Standards geeinigt. Diese orientieren sich zum einen an einem Mindestmaß einzureichender Unterlagen und konzentrieren sich zum anderen auf das unbedingt Notwendige. Das Ziel: Zügige und transparente Kreditentscheidungen.
„Aufgrund der geringen Eigenkapitalquote im Handwerk ist die Fremdfinanzierung ein zentrales Finanzierungsmittel zur Entwicklung unserer Handwerksbetriebe“, so Georg Brenner, Hauptgeschäftsführer der HWK, vor der Presse in der HWK.
Allerdings sei aufgrund diverser Entwicklungen im Bankenwesen – Stichwort Basel II -, aber auch aufgrund der konjunkturellen Entwicklungen in bestimmten Branchen die Kreditvergabe nach Einschätzung vieler Handwerker noch immer unbefriedigend. Insbesondere die Dauer der Kreditverhandlungen würden Investitionen und die Vorfinanzierung von Aufträgen verzögern, wobei häufig Unklarheiten bezüglich der für die Kreditentscheidungen notwendigen Unterlagen als Ursachen genannt werden. Dies sei für die HWK Anlass, gemeinsam mit den wichtigsten Finanzierungspartnern des Handwerks, den Sparkassen und den VR-Banken im Saarland, dieses Gemeinschaftsprojekt zu initiieren.
„Wir wollen, dass der Dialog zwischen Handwerksbetrieben und Banken verbessert und die Effizienz der Kreditbearbeitung erhöht wird!“, erklärte Franz Josef Schumann, Präsident des Sparkassenverbandes von der Saar. So könne die Unzufriedenheit bei den Handwerkern, aber auch bei den Kreditinstituten beseitigt werden.
Die vereinbarten Standards könnten bei den wichtigsten Finanzierungsarten im Handwerk, beispielsweise den Investitions- und Betriebsmittelkrediten, Kreditverlängerungen oder aber auch für Gründungen eingesetzt werden und deckten etwa drei Viertel der Kreditanfragen aus dem Handwerk ab. Schumann: „Auf diesen Angaben basierend gewährleisten die beteiligten Banken eine zügige Kreditentscheidung.“
Albert Eberhardt, Bereichsleiter Unternehmensberatung der HWK, hält die Unternehmensberatung der HWK als Mittler zwischen Handwerker und Banken für die geeignete Stelle, um das Projekt zur besseren Kreditversorgung von Handwerksunternehmen umzusetzen. „In den Finanzierungsberatungen werden wir mit den Handwerkern zusammen die nötigen Unterlagen für die Kreditentscheidung zusammentragen und der Hausbank präsentieren, die damit in die Lage versetzt wird, zügig zu entscheiden!“, so Eberhardt. Der eigentliche Prozess zur Kreditvergabe, von ersten Verhandlungen mit der Bank bis zur Entscheidung würde dadurch entscheidend verkürzt.
Edgar Schneider, Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbandes, unterstrich allerdings, dass dieses Verfahren nicht zwangsläufig eine positive Kreditzusage seitens der Bank erwirken könne. Wenn jedoch eine Kreditanfrage abgelehnt werde, sicherten die beteiligten Banken im Rahmen dieses Gemeinschaftsprojektes zu, die Ablehnungsgründe zu erläutern. „Zugleich, und das ist für Handwerksunternehmen äußerst hilfreich, geben die Banken Hinweise, wie eine spätere positive Kreditzusage erreicht werden kann“, so Schneider weiter.