Jahresberichte: Fundstücke

1953-59

1953
„Die durch den Währungswechsel untergegangenen Sicherheitsrücklagen und Reserven der Sparkassen konnten noch nicht wieder erneuert werden… Die Sparkassen arbeiteten infolge der harten Kreditrestriktionen in den ersten Jahren nach dem Währungswechsel mit Verlust… Da die fortgesetzten Bemühungen des Verbandes um die Wiederherstellung des Eigenkapitals und die zahlreichen dem Saarl. Staat gemachten Vorschläge über die Beseitigung des bei der Währungsumstellung begangenen Unrechts unbeachtet blieben, ist die Eigenkapitalbasis der Sparkassen immer noch sehr schwach.“

1. Saarländischer Sparkassentag

1954
„Es ist also durchaus denkbar, dass bei wohlwollender Behandlung der Sparkassenwünsche im Hinblick auf die Eigenkapitalbildung und die Ausleihetätigkeit die Bilanzen der einzelnen Institute in absehbarer Zeit wieder veröffentlichungsreif werden.“

1955:
„Die zentral veranlassten Werbemaßnahmen zum Weltspartag 1955 entsprachen im Allgemeinen denen der vergangenen Jahre. Es war uns gelungen, eine Lizenz zur Einfuhr von Weltspartagsplakaten vom Deutschen Sparkassenverlag in Stuttgart zu bekommen, so dass die Sparkassen reichlich mit Plakaten versehen werden konnten.“

1956:
„Fast jeder dritte Saarländer ist Prämiensparer.“

1956:
„Die Prüfung der Jahresabschlüsse führte zu keinen schwerwiegenden Beanstandungen. Die Prüfungsbereitschaft der Sparkassen war im Allgemeinen in befriedigendem Maße gegeben.“

1957:
„Verstärktes Gewicht wurde im Jahre 1957 auf die Beratung der Sparkassen im Hinblick auf die Sicherung gegen die sich im Bundesgebiet häufenden Banküberfälle gelegt.“

1957:
„Besondere Anerkennung verdient die Tätigkeit unserer Sparkassenleiter, die in Zeiten, welche ein hohes Maß an Erfahrung, Umsicht und Verantwortung von der Leitung einer Sparkasse erfordern, bei Außenstehenden nicht immer die richtige Würdigung ihrer Arbeit finden.“

1958:
„Eine außerordentliche Verbandsversammlung vom 28. November 1958 befasste sich mit der Beteiligung des Saarlandes an der Landesbank und Girozentrale Saar."

1960-69

1960:
„Am Jahresende 1960 unterhielt fast jeder zweite Saarländer ein Sparbuch bei einer Sparkasse.“

1960:
„… im Hinblick auf die Schaffung günstiger Voraussetzungen für die nicht mehr aufzuhaltende bargeldlose Lohn- und Gehaltszahlung sind die Sparkassen bestrebt, ihr Zweigstellennetz im notwendigen Umfang auszubauen.“

1961:
„Die saarländischen Sparkassen schlagen daher aufgrund ihrer Erfahrungen in der Vergangenheit vor, die Zinsen aus Spareinlagen, wie im früheren saarländischen Einkommensteuergesetz, auch im jetzigen bundesdeutschen Einkommensteuergesetz generell von der Steuer freizustellen.“

1964:
„Bei ständig wachsendem Einkommen nehmen immer mehr Arbeitnehmer die Vorteile wahr, die die Unterhaltung eines Girokontos der Sparkassen (Spargirokonto) bietet.“

1967:
„Der Wettbewerb und die Werbung, die damit keinen Gegenstand der staatlichen Aufsicht mehr bilden, haben sich in Zukunft allein nach den allgemeinen Rechtsvorschriften (UWG, ZugabeVO) auszurichten.

Dieses Ereignis in Verbindung mit der Zinsfreigabe bedeutete die Herbeiführung eines freien und in seiner Intensität im Kreditgewerbe bisher nicht gekannten Wettbewerbs. Ein außergewöhnliches, mitunter geradezu hektisches und verwirrendes Bemühen um die Vergrößerung des Marktanteils setzt ein. Anscheinend drängte die Zeit und die Gelegenheit. Kennzeichnend für die neue Wettbewerbssituation war neben anderen auffälligen Erscheinungen eine Werbung, die in Umfang, Aufmachung, Inhalt und Art der Werbemittel alles Dagewesene in den Schatten stellte.“

1967:
„Der Bundeswirtschaftsminister hat mit der Aufhebung der Zinsverordnung mit Wirkung vom 1. April 1967 die Zinsbindung der Geldinstitute aufgehoben.“

1967:
„Etwa Mitte 1967 begannen die Vorbereitungen zur Einführung der Scheckkarte, …

Die Scheckkarte fand nicht überall ungeteilte Zustimmung und erst recht nicht der damit verbreitete Optimismus über ihre Wirkung.

Neuerdings sind – trotz Scheckkarte – Bestrebungen festzustellen, in Anlehnung an das in den USA und in England praktizierte Verfahren, die Kreditkarte (sowohl als Mittel des Zahlungsverkehrs als auch als Kreditmittel) einzuführen.“

1970-79

1970:
„Auch die insbesondere im Jahr 1969 von interessierten Stellen geschürte Sachwertpsychose milderte sich zusehends.“

1970:
„Durch Gesetz vom 17. Dezember 1970 wurde auch im Saarland die kommunale Gebiets- und Verwaltungsreform eingeleitet. Ihr Ziel ist es, die Gemeinden und Gemeindeverbände im Wege der Neugliederung zu leistungsfähigeren Verwaltungseinheiten zu machen. Es liegt auf der Hand, dass eine solche Neugliederung auch das heutige Gefüge der saarländischen Sparkassenorganisation treffen wird.“

1971:
„Auch für die Sparkassenschule konnten im vergangen Jahr neue geräumige, helle und gut lüftbare Räume – ebenfalls in der Wartburg – geschaffen und im Februar 1972 bezogen werden.“

1973:
„Der Sparkassenstützungsfonds des Verbandes hat 1973 seine vorgeschriebene Höhe von 0,5 % der Gesamtverbindlichkeiten gegenüber Nichtkreditinstituten erreicht. Mittel aus dem Fonds wurden im Berichtsjahr für den Stützungsfall Bayerische Wirtschaftsbank AG, i. K. München verwandt.“

1973:
„Die saarländischen Sparkassen haben einen jungen Mitarbeiterstab. 20 % aller Beschäftigten waren jünger als 20 Jahre, 59 % im Alter von 20-39 Jahre, 21 % waren 40 Jahre und älter.“

1976:
„…Wesentliche Daten für den Jugendmarkt sind u. a.:
- „Die“ Jugend gibt es nicht…
- Die Geschäftsbeziehungen sind unterschiedlich strukturiert. Die Sparbeziehung ist bei Kindern emotional ausgeprägt, bei Jugendlichen (über 15 Jahre) dagegen eher rational und zweckbestimmt. Das Girokonto wird rein funktional gesehen. Seine Einrichtung ist nahezu ein Routinevorgang geworden.“

1976:
„Als besondere Werbeaktion sind zu erwähnen: …

Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale bei der Gestaltung der Informations-Wanderaustellung „Die Frau, der Finanzminister der Familie“."

1978:
„Mit der Produktion und Installation von Überfallkameras betraten Hersteller und Sparkassen Neuland. In der ersten Installationsphase wurden 151 Kameras projektiert, davon sind 61 bereits installiert. In der Endphase werden alle Geschäftsstellen mit Kameras ausgestattet sein.“

1980-87

1981:
„Zunehmende Bedeutung zeichnete sich ab für die Entwicklung und den Einsatz neuer Medien und Techniken im Sparkassenbetrieb, wie z. B. Bildschirmtext (Btx), Selbstbedienungsterminals und Geldausgabeautomaten, Textverarbeitung und Computerunterstützte Sachbearbeitung (CSB).“

1982:
„Seit Herbst 1982 sind alle saarländischen Sparkassen dem Verbandsrechenzentrum auch online angeschlossen.

Damit ist der Sparkassen- und Giroverband Saar der erste Verband, in dem sich alle Sparkassen des modernen Online-Buchungsverfahrens in einem zentralen Rechenzentrum bedienen. Zum Jahresende standen 317 Arbeitsplätze mit Schaltermaschinen und 63 Plätze mit Bildschirmen in direktem Datenaustausch mit dem Rechenzentrum.“

1985:
„26 Geldautomaten, die im Pool betrieben werden (d. h. auch Kunden anderer Sparkassen oder Banken mit ec-Karte können diese nutzen), waren zum Jahresende 1985 von saarländischen Sparkassen installiert, mehr als von allen anderen Institutsgruppen im Saarland zusammen…

Mit der Funktion „Kontoauszugsdruck“ waren zum Jahresende 72 Selbstbedienungsgeräte im Einsatz, …“

1985:
„Ohne Markterfolg blieb bislang das sogenannte „Electronic Banking“ mittels Bildschirmtext (Btx).“

1987:
„Der zunehmende Wettbewerbsdruck wie auch die schwieriger werdende Ertragslage führt dazu, dass die Sparkassen weniger als Einzelinstitute operieren, sondern immer mehr als Teile einer Sparkassen-Verbundorganisation auftreten werden. Von Verbandsseite wird die Entwicklung zu einer effizienten Verbundorganisation im Saarland intensiv unterstützt. Besondere Bedeutung kommt hierbei dem angestrebten Einbezug eines Versicherungspartners zu.“