Hilfe in der Energiekrise: Wirtschaftlichkeit sichern – Perspektiven schaffen

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Saarbrücken, 19.09.2022 Viele Unternehmen verzweifeln an den aktuell exorbitanten Kostensteigerungen, insbesondere bei den Energiekosten. Es kommen selbst Unternehmen an den Rand der Belastungsgrenze, die an sich grundsolide aufgestellt sind. „Neben Planungssicherheit braucht es nun dringend eine verlässliche Perspektive, um in den kommenden Monaten vernünftig zu wirtschaften“, appelliert Cornelia Hoffmann-Bethscheider, die Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar.

Einsparung von Energie
Die derzeitige Situation erfordert enorme Kraftanstrengungen. Oberstes Gebot lautet: Energie sparen und effizienter einsetzen. Viele möchten gerade jetzt in erneuerbare Energien investieren. Das gilt sowohl für die Unternehmen als auch für Privathaushalte. „Hier müssen spürbare staatliche Anreize geschaffen werden, damit dies auch realisierbar ist. Und diese subventionierten Investitionen rechnen sich in aller Regel schon nach ein paar Jahren – dabei sind sie nicht nur nachhaltig, sondern sie helfen auch dem Klima. Auch machen sie energiepolitisch autonomer und geostrategisch weniger erpressbar. Diese Chance sollten wir nutzen“, betont die Präsidentin.

Reform des Energiemarktes
Damit Energie bezahlbar bleibt, müssen Betriebe entlastet werden. Die wichtigste Aufgabe der Wirtschaftspolitik wäre somit, die Strom- und Gaspreise nach oben zu begrenzen. Durch eine Reform des Energiemarktes ist das auch möglich. Besondere Situationen bedürfen eben besonderer Maßnahmen“, bringt es Hoffmann-Bethscheider auf den Punkt.

Auf dem europäischen Strommarkt werden die Preise zurzeit vor allem von Gaskraftwerken vorgegeben. Sie sind die Haupttreiber, weil das Prinzip der Merit-Order Anwendung findet. „Dieses prinzipiell sinnvolle Grundprinzip sollte für eine begrenzte Zeit so modifiziert oder sogar ausgesetzt werden, dass der Strompreis nicht mit einem politischen Gaspreis davonprescht“, schlägt die Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar vor. Darüber hinaus sollte eine direkte Unterstützung von staatlicher Seite für energieintensive Unternehmen erfolgen. Hier müssen konkrete Lösungen her“, fordert Hoffmann-Bethscheider.

Mit der aktuellen Krise entschlossen und klug umzugehen bedeutet zugleich, künftigen Krisen vorzubeugen und unseren Wohlstand und unsere Lebensqualität langfristig zu sichern. Die deutschen Unternehmen, vor allem der Mittelstand, tragen maßgeblich zur Krisenresilienz Deutschlands bei. „Nur mit ihm ist eine erfolgreiche ökologische und energetische Transformation umsetzbar“, sagt Hoffmann-Bethscheider.