Die Durststrecke ist noch nicht zu Ende

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Von einer Kreditklemme bei den Saar-Sparkassen kann keine Rede sein. Darauf  hat der Präsident des Sparkassenverbandes Saar, Franz Josef Schumann, vor Medienvertretern in Saarbrücken hingewiesen. Im Gegenteil, zum Ende des schwierigen Rezessionsjahres 2009 hätten die Saar-Sparkassen insgesamt 3,63 Mrd. Euro an Krediten an Unternehmen und Selbstständige ausgelegt, 4,8 Prozent mehr als zum Ende des Vorjahres. Neue Kredite in Höhe von rund 610 Mio. Euro wurden in 2009 zugesagt, auch dies im Vergleich zu den Vorjahren ein sehr hoher Wert.

Schumann stellte auch die Ergebnisse der ,,Diagnose Mittelstand 2010" vor, einer deutschlandweiten Studie  der Sparkassen-Finanzgruppe mit regionalen Daten. Auf Basis dieser Untersuchung geht der Sparkassenverband davon aus, dass die Unternehmen die Realisierung von Investitionen erst nach und nach wieder aufnehmen. Angesichts des Absturzes in der Krise werde es noch einige Zeit dauern, bis die vorhandenen Kapazitäten wieder ausgelastet werden können.

Die Sparkassen sähen die Zukunftsperspektiven ihrer mittelständischen Kunden verhalten optimistisch, so Schumann. Die Durststrecke sei noch nicht zu Ende, hörten die Sparkassen von ihren Kunden häufig. Immerhin gebe es eine zunehmende Zahl von Unternehmen, bei der sich die Auftragslage gebessert habe. Dies zeige sich im Übrigen auch im aktuellen Konjunkturklimaindex der IHK.

Insgesamt seien die meisten Saar-Firmen bislang gut durch die Krise gekommen. Das sei nicht zuletzt eine Folge der relativ guten Eigenkapitalausstattung mit der die Unternehmen ins Jahr 2009 gestartet seien. Diese habe allerdings im Laufe des Abschwungs etwas gelitten.

Wenn Sparkassenkunden im Zuge des Aufschwungs Kredite brauchen, könnten sie mit einer wohlwollenden Beurteilung durch ihre Sparkasse rechnen. ,,Eine Kreditklemme, welcher Art auch immer gab es nicht, gibt es nicht und wird es bei uns nicht geben!", so Schumann wörtlich. Wer Investitions- oder Betriebsmittelkredite braucht, sei bei der Sparkasse gut aufgehoben.

Die bundesweite Eigenkapitalinitiative von 550 Millionen Euro – das sind verbindlich geplante Volumina der deutschen Sparkassenfinanz-Gruppe - komme, so Schumann weiter, auch der Saar-Wirtschaft zu Gute. Und zwar über die Kapitalbeteiligungsgesellschaft des Saarlandes (KBG) und die Sparkassen/SIKB-Beteiligungsgesellschaft in Höhe von rund zehn Millionen Euro. Das sei ein überproportionaler Anteil für die Saar.

Die Mittel hätten den Zweck, die Kreditfähigkeit der Firmen zu verbessern, weil manches Kredit suchende Unternehmen erst über zusätzliches Eigenkapital oder eigenkapital ähnliche Mittel die Bonitätsvoraussetzungen für neue Kredite schafft. Zu beantragen seien die Mittel bei den regional zuständigen Sparkassen und der SaarLB.