Zeit ist noch nicht reif für europäische Einlagensicherung
Sparkassenpräsidentin Hoffmann-Bethscheider appelliert an Europa- und Bundestagsabgeordnete
Saarbrücken, 25.11.2015 - Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar, lehnt den gestern vorgestellten Plan der EU-Kommission zur gemeinsamen europäischen Einlagensicherung ab: „Für die saarländischen Sparkassen ist es nicht akzeptabel, zum Schutz europäischer Banken auf Mittel zuzugreifen, die für die Sicherung der saarländischen Sparerinnen und Sparer gebildet wurden. Das gilt insbesondere, solange 14 von 28 EU-Staaten ihrer Pflicht, eigene nationale Sicherungssysteme aufzubauen, noch nicht nachgekommen sind.“
Sparkassen unterhalten wie Genossenschaftsbanken ein eigenes Institutssicherungssystem, in dem sich die Institute im Falle einer wirtschaftlichen Schieflage gegenseitig stützen. Sie zahlen national in ein Einlagensicherungssystem nach europäischen Vorgaben ein.
„Solange die nationalen Systeme nicht überall aufgebaut sind, ist die Zeit noch nicht reif für eine gemeinsame europäische Einlagensicherung. Darüber sollte erst gesprochen werden, wenn alle Staaten ihre Hausaufgaben gemacht haben. Ansonsten könnten Banken verleitet werden, im Vertrauen auf die europäische Einlagensicherung zu hohe Risiken einzugehen. Fehlanreize dieser Art haben zur letzten Finanzkrise geführt. Wir sollten sie nicht wiederholen“, so Hoffmann-Bethscheider.
In einem Brief an die saarländischen Bundestags- und Europaabgeordneten appelliert sie, die Pläne der Kommission im Interesse der Sparer bis auf Weiteres zu stoppen.