Mit Weitblick und Kow-how an die Spitze:
Pleitegeier vom Gymnasium Johanneum Homburg werden Landessieger
Das größte Schüler-Börsenspiel Europas ist trotz Finanzkrise und Kursturbulenzen mit einem Erfolg für die saarländischen Teilnehmer zu Ende gegangen. Gut zehn Wochen hatten die Nachwuchsbroker, darunter 725 saarländische Spielgruppen, Zeit, ihr fiktives Wertpapierdepot in Höhe von 50.000 Euro zu vermehren. Im Gymnasium Johanneum – der Schule des Landessiegers – wurden die zwölf erfolgreichsten Spielgruppen geehrt. Die Ehrung mit Überreichung der Preise und Urkunden nahmen der Verbandspräsident und Schirmherr des Planspiels Börse, Franz Josef Schumann, und der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Saarpfalz, Sparkassendirektor Ludwig Wasemann, vor.
Die Landessieger
Das größte Gespür für die wirtschaftliche Lage und die bestimmenden Trends am Aktienmarkt bewiesen die Mitglieder der Spielgruppe „Pleitegeier“ vom Gymnasium Johanneum. Mit einem Depotwert von 93.941,92 Euro belegten sie mit einem Zuwachs von sagenhaften 88 % den 1. Platz auf Landesebene. Darüber freute sich auch die betreuende Kreissparkasse Saarpfalz, die mit insgesamt 140 Schüler-Teams eine Rekordbeteiligung verzeichnete.
Der Zieleinlauf war wie immer ganz schön spannend. Zweiter wurden „Blood diamonds“ vom KBBZ Saarbrücken, betreut von der Sparkasse Saarbrücken, mit 92.234,03 Euro. Platz drei ging an die von der Kreissparkasse St. Wendel betreute Gruppe „Die Nasevornehaber“ von der Gesamtschule Türkismühle, die es auf stolze 80.664,88 Euro Depotwert brachte.
Auf die Plätze vier und fünf kamen „Broker“ (Sparkasse Neunkirchen) mit 79.975 Euro und die „Glücksritter“ (Kreissparkasse Saarlouis) mit 78.462 Euro. Auf den weiteren Plätzen folgen „Die Überspitzen“, „Adrialin“, „Bankfuzzis“, „Gully“ und „Die Millionentruppe“. Die betreuenden Sparkassen sind hier Kreissparkasse Saarlouis (Plätze 5, 7 und 10), Sparkasse Saarbrücken (Platz 6), Sparkasse Neunkirchen (Platz 8) und Platz 9 wieder durch die gastgebende Kreissparkasse Saarpfalz. Aber nicht nur das Team „Pleitegeier“ hat die letzten Wochen mit Bravour gemeistert. Insgesamt konnten nur rund 24 % der Spielgruppen ihr Anfangskapital vermehren, während die übrigen Teams die bittere Erfahrung machen mussten, dass man an der Börse mehr oder weniger große Teile seines eingesetzten Kapitals auch verlieren kann. Zum Glück nur fiktives Spielkapital, sollen die Schüler ja ohne Risiko die Mechanismen der Börsen kennen lernen.
Eine weitere Gewinnchance – der Tipp auf den EuroStoxx50
Neben dem täglichen Handel konnten die Teams auch mit der Tippabgabe auf den Wert des EuroStoxx50 zum Spielende (2.438,25 Punkte) Preise gewinnen. Den besten Treffer landeten die „Banker an die Wand“ vom Otto-Hahn-Gymnasium Saarbrücken, betreut von der Sparkasse Saarbrücken. Bereits am 6. November sagten sie einen Wert von 2.433,98 Punkten voraus.
Die beste Auszubildendengruppe kommt in diesem Jahr ebenfalls von der Kreissparkasse Saarpfalz. Die Gruppe „New age KSK“ vermehrte ihr Kapital um fast 76 % auf 87.924,47 Euro und vertritt das Saarland bei der Bundessiegerehrung der deutschen Sparkassenauszubildenden in Stuttgart.
Für Präsident Schumann ist Homburg die Börsenhauptstadt des Saarlandes, denn Homburg stellt die Landessieger sowohl bei den Schüler- als auch bei den Azubiteams. Bei der kommenden Spielrunde 2009 wird laut Schumann auch die Nachhaltigkeit hoch im Kurs stehen. Die Zeit der reinen Gewinnmaximierung ist vorbei. Die Finanzkrise hat gezeigt, dass die Ausrichtung am langfristigen Unternehmenserfolg wieder an Bedeutung gewinnt. Deshalb werden zukünftig nachhaltige Anlagestrategien bei Deutschlands größtem Börsenspiel im Mittelpunkt stehen.
Insgesamt erhielten die siegreichen Gruppen aus den Händen von Verbandspräsident Franz Josef Schumann und Sparkassendirektor Ludwig Wasemann Urkunden und Geldpreise bzw. DekaFonds-Anteile im Gesamtwert von 3.000 Euro. Die Schulen der fünf Hauptgewinner erhielten Anerkennungspreise über 1.250 Euro.Auf Bundesebene erreichte das Team „Die 4 Lustigen 3“ vom Gymnasium Hermeskeil den 1. Platz und konnte sich in gut zehn Wochen gegen 46.000 Konkurrenten in ganz Europa durchsetzen. Ihr stolzes Ergebnis: ein Wertzuwachs von fast 120 % auf einen Depotgesamtwert von 109.879 Euro. Gemeinsam mit den Schülerteams aus Deutschland haben auch Schüler aus Frankreich, Italien, Luxemburg, Österreich, Spanien und Schweden die Börsennachrichten und Kursentwicklungen in diesem Herbst verfolgt. Das beste nichtdeutsche Team kommt aus Italien. Die Spielgruppe „The Kings of Stock Market“, betreut von der Fondazione Cassa di Risparmio Trento e Rovereto, erreichte einen Depotwert von 103.242,26 Euro.