Sparkassen-Finanzgruppe Saar verstärkt Engagement bei Nachhaltigkeit und finanzieller Bildung

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Markt- und Konjunkturlage bleibt auch 2023 herausfordernd

22. Dezember 2022: Die Sparkassen-Finanzgruppe Saar intensiviert im Jahr 2023 ihr Engagement in den Bereichen Nachhaltigkeit, Transformationsfinanzierung und finanzieller Bildung. Dies teilte die Verbandsleitung des Sparkassenverbandes Saar, Präsidentin Cornelia Hoffmann-Bethscheider und Geschäftsführer Dr. Christian Molitor, im Gespräch mit saarländischen Journalisten:innen am 22. Dezember 2022 mit.

„Das Saarland und seine Bürgerinnen und Bürger stehen aktuell großen Herausforderungen in den Bereichen Strukturwandel, Energie und Teuerungsrate gegenüber“, stellt Cornelia Hoffmann-Bethscheider fest. „Aber so herausfordernd die kommenden Monate sein werden, möchte unsere Sparkassen-Finanzgruppe ihren Beitrag zur Lösung und zum Gelingen des wirtschaftlichen Wandels in unserer Region leisten“, so die Sparkassenpräsidentin.

Nachhaltigkeit

Bei der Sparkassen-Finanzgruppe Saar ist das Thema Nachhaltigkeit zu einem der entscheidenden Themen bei der Realisierung von Finanzprodukten und bei Kreditvergaben: „Bereits im Jahr 2020 haben alle saarländischen Institute eine Selbstverpflichtung für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften unterzeichnet“, erklärt Hoffmann-Bethscheider. „Nachhaltige, sogenannte ‚grüne‘, Finanzprodukte wurden und werden entwickelt und insbesondere bei Fragen der Geldanlage werden heutzutage regelmäßig Möglichkeiten für nachhaltige Produkte aufgezeigt“, sagt die Sparkassenverbandspräsidentin. Die Finanzgruppe verfolge auch intern das Ziel der Ressourcenschonung und des nachhaltigen Wirtschaftens. Außerdem sei erstmals der Saarländische Nachhaltigkeitspreis in 2022 verliehen, Sponsorings hin zu Nachhaltigkeit neu aufgestellt und ein Clean-Up Day veranstaltet worden, so Cornelia Hoffmann-Bethscheider.

Transformationsfinanzierung

Eng verbunden mit dem Thema Nachhaltigkeit ist die Transformationsfinanzierung. „Um die europäischen und deutschen Klimaschutzziele einzuhalten, stehen die meisten Unternehmen in Deutschland vor einem Transformationsprozess. Diese Transformation muss finanziert werden, unter anderem von unseren Sparkassen“, schildert Hoffmann-Bethscheider. Das Statistische Bundesamt gehe bis zum Jahr 2030 von einem Klimainvestitionsvolumen von über 1,1 Bio. Euro aus. Die Finanzierungspotenziale für Sparkassen lägen bundesweit bei ca. 290 Mrd. Euro, das Ertragspotenzial bei beachtlichen 2,7 Mrd. Euro.

„Deutschland und insbesondere unser Saarland stehen hier vor großen wirtschaftlichen Veränderungsprozessen und einem entscheidenden Strukturwandel“, stellt Cornelia Hoffmann-Bethscheider fest. Das Thema Transformationsfinanzierung beträfe viele Kunden:innen der saarländischen Sparkassen im gewerblichen Bereich verortet seien sowie Kleinere und Mittlere Unternehmen. „Unsere Sparkassen und Institute stehen den Unternehmen, aber auch den Privatkundinnen und -kunden sowie der öffentlichen Hand als Partner der Transformation zur Seite. Zusammen werden wir den Strukturwandel in unserer Region gemeinsam meistern“, so Präsidentin Hoffmann-Bethscheider.

Handlungsbedarf sieht die Verbandspräsident beim Thema Regulatorik: „Aus Sicht der Sparkassen-Finanzgruppe müssen regulatorische Anpassungen getroffen werden, damit Sparkassen Transformationsfinanzierung sinnvoll betreiben können. Die aktuellen Regelungen schränken die Handlungsfähigkeit unserer Institute ein und verteuern Transformationsfinanzierungen unnötig. Wir wollen als Sparkassen-Finanzgruppe unterstützen, aber man muss uns auch lassen.“

Neben der Regulatorik seien bisher auch keine Standards in der Finanzbranche definiert, wie nachhaltige Finanzprodukte gestaltet sein müssten. Hierdurch entstünden Unsicherheiten für die Finanzwirtschaft und für Kundinnen und Kunden, so Präsidentin Hoffmann-Bethscheider.

Marktlage und Konjunktur

Im Rahmen des Pressegesprächs gab Dr. Christian Molitor, Geschäftsführer des Sparkassenverbandes, als Volkswirt einen Überblick über die aktuelle Marktlage und Konjunktur in Deutschland und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Sparkassen Finanzgruppe Saar.

Die Volkswirte der DekaBank prognostizieren für das Gesamtjahr 2022 eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,8 Prozent. Für das Jahr 2023 wird ein Rückgang des BIP von minus 0,7 Prozent erwartet. „Zuletzt wurden die Einschätzungen wieder etwas freundlicher, eine Rezession in 2023 bleibt allerdings wahrscheinlich“, so Dr. Christian Molitor

„Das Jahr 2022 ist ein absolutes Ausnahmejahr für den gesamten Finanzsektor gewesen“, resümiert der Verbandsgeschäftsführer. „Die starke Inflation, die vor allem durch steigende Energiepreise getrieben wurde, Leitzinsanhebungen in kurzen Abständen und Kursverluste am Rentenmarkt stellen die Finanzwirtschaft vor Herausforderungen. Trotz kurzfristiger negativer Effekte ist die Normalisierung der Zinslandschaft aber zu begrüßen, weil sie mittelfristig die Ertragsaussichten der Sparkassen stärkt und ihr Geschäftsmodell mit Zinsen wieder eine solide Grundlage bekommt“, so Dr. Molitor.

Finanzielle Bildung

„Das Thema finanzielle Befähigung hat für unsere Sparkassen-Finanzgruppe einen hohen Stellenwert und ist gerade in der aktuellen Zeit von großer Bedeutung“, schildert Cornelia Hoffmann-Bethscheider. Diese stärke die wirtschaftliche Teilhabe der Saarländer:innen und trage zur Stabilität des saarländischen Finanzmarktes bei. „Wir unterstützten schulische und außerschulische Bildungsangebote, damit Menschen im Saarland den planvollen Umgang mit Geld erlernen und helfen, Finanzthemen besser verstehen zu können“, so die Sparkassenverbandspräsidentin. Konkrete Beispiele für solche Finanz-Bildungsangebote seien der „Beratungsdienst Geld und Haushalt“, der „Sparkassen-SchulService“, der neutrale werbefreie Inhalte von Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellt, und das ‚Planspiel Börse‘. Diese Sparkassen-Angebote werden auch im Jahr 2023 weiterführen.

„Wir werden mit der Landesregierung Gespräche führen, wie man die finanzielle Bildung im Saarland stärken kann“, kündigt Cornelia Hoffmann-Bethscheider an. „Wir finden es wichtig, dass sich Kinder und Jugendliche mit Finanz- und Vorsorgefragen beschäftigen. Hierbei wollen wir als Sparkassen-Finanzgruppe Unterstützung und Hilfe anbieten“, so Präsidentin Hoffmann-Bethscheider.