200 Jahre Sparkassen - Stabilität für Wirtschaft und Gesellschaft
Feierlicher Festakt in Berlin
Seit 200 Jahren leisten Sparkassen einen wesentlichen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt und zum wirtschaftlichen Wohlstand in Deutschland. Dieses Jubiläum wurde am 16. Juni 2009 in Berlin mit einem feierlichen Festakt in Anwesenheit von Herrn Bundespräsident Horst Köhler begangen.
„In allen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Umbrüchen der vergangenen 200 Jahre haben die Sparkassen eine stabilisierende und tragende Rolle für Deutschland wahrgenommen,“ sagte Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), anlässlich des Festaktes zum 200-jährigen Jubiläum der Sparkassen im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt.Dies gelte für den Übergang zur modernen Industriegesellschaft, die Überwindung der Wirtschafts- und Finanzkrise der 1920er Jahre genauso wie für den Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg und die Gestaltung der Wiedervereinigung Deutschlands.
„Als Teil der kommunalen Selbstverwaltung gehört die Sparkassenphilosophie ähnlich wie die soziale Marktwirtschaft zu den Fundamenten der Bundesrepublik Deutschland,“ so Haasis. Aufgabe der Sparkassen sei heute wie vor 200 Jahren, allen Teilen der Bevölkerung Bankdienstleistungen anzubieten und sich in besonderer Weise für ihre eigene Region einzusetzen. „Sparkassen sollen Vertrauen stiften - gegenüber Anlegern, dass ihr Geld sicher ist, und gegenüber Kreditnehmern, dass wir ihnen die Investition und die Rückzahlung des Kredites zutrauen und an ihrer Seite stehen,“ so Haasis.
Zugleich müsse aber auch dafür gesorgt werden, dass das besondere Vertrauen der Kunden in die Sparkassen erhalten bleibe. Das sei bei den wirtschaftlichen Herausforderungen, welche die Gruppe über einzelne Landesbanken erreiche, eine sehr schwierige Aufgabe. Haasis: „Wir wollen auch hier als Sparkassen unsere Verantwortung wahrnehmen. Dazu haben wir konzeptionelle Vorschläge für einen stabileren Landesbankensektor gemacht und die Sparkassen haften nicht zuletzt in Milliardenhöhe. Wir vertrauen der deutschen Politik, dass sie mit uns gemeinsam dafür einsteht, die Leistungsfähigkeit der Sparkassen für 50 Millionen Kunden uneingeschränkt zu erhalten und Sparkassen auch nicht zu überlasten. Denn immerhin profitieren von den Leistungen der Sparkassen direkt fünf von acht Bürgerinnen und Bürgern und drei von vier Unternehmen unseres Landes.“
Haasis verwies in seiner Ansprache darauf, dass die Grundidee der kommunalen Selbstverwaltung, die Ende 1808 in Preußen gesetzlich verankert wurde, den Weg für die Einrichtung von Sparkassen ebnete. Die Menschen sollten vor Ort ihre Angelegenheiten selbst regeln können und nicht auf einen fernen Staat warten müssen. In der Gründung von Sparkassen manifestierte sich dieser Gestaltungswille. Bis 1809 sei die erste Gründungsphase abgeschlossen gewesen.
„Die Idee der Sparkassen war und ist kraftvoll. Sie hat Bestand über Generationen hinweg und wird auch künftig eine gute Zukunft haben. Deutschland war und ist mit den Sparkassen stärker. Sie sind unverzichtbarer Bestandteile einer auf sozialen Ausgleich verpflichteten Wettbewerbswirtschaft,“ so Haasis abschließend.