Wer nicht haftet, wird sorgloser!

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Karl-Peter Schackmann-Fallis zu den Ursachen der Finanzmarktkrise

"Der Kern allen Übels in der aktuellen Krise ist, dass die Banken ihre Verantwortung nicht mehr adäquat wahrgenommen haben!“ Das erklärte das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis. Er sprach anlässlich des Mittelstands-Forums der Sparkassen-Finanzgruppe Saar in der saarländischen Landeshauptstadt. Sein Thema: „Sparkassen-Finanzgruppe: Bewährter Partner der mittelständischen Wirtschaft in unruhigen Zeiten“.
Die Aufgabe, so Schackmann-Fallis, sei eigentlich recht einfach. Kreditinstitute sollen Kapital einsammeln und es sinnvollen Investitionen – zum Beispiel im Mittelstand – zuführen. Dabei müssten sie dem Anleger Sicherheit und Rendite gewährleisten. Zudem müssten die Institute die Fähigkeit der Kreditnehmer einschätzen, den Kredit auch zurück zu zahlen.
Mit ihrer „Scharnierfunktion“ haben die Kreditinstitute eine „dienende“ Funktion für die so genannte Realwirtschaft. Genau dieser Rolle hätten sich führende Banken aber entzogen, indem sie „ihr eigenes Geschäft – Geld gegen Geld – zum Selbstzweck erhoben“. Dabei hätten Höchstrenditen von bis zu 25 Prozent im Fokus gestanden, obwohl solche Erträge nur mit höchsten Risiken zu erzielen seien. Da im Normalgeschäft, etwa mit dem Mittelstand, derartige Renditen gar nicht zu erzielen seien, hätten sich Investmentbanken und Großbanken schon vor Jahre aus dem Geschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen verabschiedet.
Zudem hätten laut Schackmann-Fallis Banken durch komplexe Verfahren versucht, „den Kredit an das Unternehmen und das Risiko für die Bank zu trennen“. Kredite wurden gebündelt, verpackt, verbrieft und verkauft. Damit sei aber die Partnerschaft der Bank mit dem Unternehmen gegenüber den Finanzmarkt-Transaktionen in den Hintergrund getreten. Die solide Kreditvergabe wurde durch laxe Kreditvergabe-Standards abgelöst – nach dem Prinzip: ,,Wer nicht haftet, wird sorgloser!“