Haasis: Mittelstand auf stabilem Wachstumspfad
Knapp 80 Prozent der Sparkassen schätzen Auftrags- und Umsatzentwicklung ihrer Firmenkunden positiv ein.
Der deutsche Mittelstand befindet sich auf einem stabilen Wachstumspfad. Das ist das Ergebnis der Studie „Diagnose Mittelstand 2008“, die der Deutsche Sparkassen- und Giroverband heute in Berlin vorgestellt hat. „Der Konjunkturaufschwung hat die kleinen und mittleren Unternehmen in der gesamten Breite erfasst, wesentliche Kennziffern der Betriebe und die allgemeine Stimmung im Mittelstand haben sich signifikant verbessert. In mehr als ¾ der Betriebe wird die Auftrags- und Umsatzentwicklung positiv eingeschätzt“, so DSGV-Präsident Heinrich Haasis während der Vorstellung der Studie.
Erstmals seit Erhebung der Daten durch den DSGV im Jahre 1995 erreichte die durchschnittliche Eigenkapitalausstattung der Unternehmen im Bilanzjahr 2006 mit 15% einen zweistelligen Wert. Noch 1997 habe dieser Wert bei mageren 2,8 Prozent gelegen und sich seitdem kontinuierlich gesteigert. „Wer genügend Eigenkapital hat, sichert sein Unternehmen und kann leichter investieren. Besonders erfreulich ist es daher, dass immer weniger Unternehmen ganz ohne Eigenkapital arbeiten müssen.“
Insgesamt müssten noch 28,9 Prozent der Unternehmen ohne Eigenmittel wirtschaften. In den Vorjahren habe diese Quote jeweils nahe der 40%-Marke gelegen.
Die Umsatzrentabilität - der Gewinn im Verhältnis zur Gesamtleistung - hat sich mit 5,8 Prozent auf hohem Niveau stabilisiert, die Zahl der Unternehmen ohne Gewinn ist mit 19,2 Prozent erstmals unter 20 Prozent gerutscht. Seit 2001 lässt sich hier eine nachhaltige Verbesserung feststellen. Haasis: „Sowohl der Durchschnittswert für die Umsatzrentabilität wie auch die geringere Zahl der Unternehmen ohne Gewinn sind eine gute Grundlage für die weitere Stärkung des Eigenkapitals. Dies lässt auf eine weiterhin positive Entwicklung für 2008 und darüber hinaus schließen."
Die gegenwärtige Auftragslage und Umsatzentwicklung ihrer Unternehmenskunden wird von 79 Prozent der Sparkassenberater als „eher positiv“ eingestuft. Nur noch sechs Sparkassen haben zum Jahresende 2007 eine „eher negative“ Lageeinschätzung abgegeben.
Zudem haben gut 44 Prozent der Sparkassen in 2007 mehr Investitionsmittel an ihre mittelständischen Firmenkunden ausgereicht als im Vorjahr. Wiederum 40 Prozent der Investitionsfinanzierung dienten der Expansion und der Geschäftserweiterung. Dies sind 12 Prozent mehr als bei der Vorjahresbefragung. „Die allgemein gute Stimmung wird auch dadurch bestätigt, dass mehr als die Hälfte unserer Experten - 51,5 Prozent - eine positive Entwicklung voraussagen und zwar sowohl im Hinblick auf die Arbeitsplätze als auch auf die Anzahl der Firmen in der Region.“
Der Anteil der Sparkassenexperten, die für 2008 eher negativ gestimmt sind, ist dagegen weiter rückläufig. Er liegt aktuell bei knapp drei Prozent - dies sind gerade einmal zehn Sparkassen.
Die „Diagnose Mittelstand 2008“ ist eine Analyse der mittelständischen Wirtschaft, die auf Basis der Bilanzdatensammlung der Sparkassen-Finanzgruppe erstellt wird. Für die „Diagnose Mittelstand 2008“ wurden insgesamt rund 210.000 Bilanzen des Jahres 2005 und 102.000 Bilanzen des Jahres 2006 ausgewertet. Zusammen mit einer Expertenbefragung, die im November/Dezember 2007 unter den Sparkassen durchgeführt wurde, gibt sie tiefe Einblicke in die Strukturen, Entwicklungen und Perspektiven des Mittelstandes. Die Studie steht unter www.dsgv.de zum Download zur Verfügung.
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