„5 Euro StartUp“ der htw saar macht Studierende zu Unternehmern auf Probe

, Finanzgruppe Aktuell

Jury zeichnet Preisträger in virtueller Abschlussveranstaltung aus

Die eigene Geschäftsidee mit viel Coaching und ohne Risiko verwirklichen? 24 Studierende der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) und der Universität des Saarlandes nutzten dazu im Wintersemester 2021/22 das Projekt „5 Euro StartUp“. Mit einem symbolischen Startkapital von fünf Euro haben sie in einem Semester ein eigenes Unternehmen geplant, aufgebaut und am Markt getestet. Prof. Dr. Malte Beinhauer, wissenschaftlicher Leiter des Projekts: „Mit dem „5 Euro StartUp“ können Studierende aller Studienrichtungen auf realistische Weise ihr unternehmerisches Denken und Handeln schulen. In einem Team gemeinsam eine Geschäftsidee verwirklichen, Pläne aufstellen, sie verfolgen und umsetzen, dabei Durststrecken und Konflikte erfolgreich bewältigen – das alles hilft, den eigenen Charakter zu formen und zu stärken.“

Seit Mitte Dezember befanden sich die sechs teilnehmenden Teams nach einer mehrwöchigen Theoriephase mit ihrem Unternehmen am echten Markt. Ende Januar haben sie die Geschäftstätigkeit beendet und einen Geschäftsbericht abgegeben. Von der Prototyperstellung über die Finanzierung und das Marketing bis hin zum Verkauf mussten die Teams viele Entscheidungen treffen. Praktisches Feedback zu allen Fragen der Unternehmensführung erhielten sie die Projektzeit hindurch von ihren Coaches, erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem Saarland. Diese teilten ihre Erfahrungen aus dem gelebten Unternehmensalltag mit den Teams und standen mit Rat und Tat zur Seite.

In einer virtuellen Abschlussveranstaltung stellten die Teams jetzt ihre Projekte der Jury vor. Zusammen mit dem Geschäftsbericht bot sich den Juroren ein rundes Bild der unternehmerischen Leistungen.

Die Sparkasse Saarbrücken und die Saarländische Investitionskreditbank (SIKB) unterstützen das Projekt der htw saar von Anfang an. Sie stellen dabei nicht nur Preisgelder zur Verfügung – die Studierenden konnten in allen Phasen des Projektes auf das umfassende Know-how beider Institute zurückgreifen. Mit Preisgeldern von insgesamt 2.000 Euro prämieren die Sparkasse Saarbrücken und die SIKB die erfolgreichsten und kreativsten Teams. Prämien in Höhe von 500 Euro vergibt die Sparkasse Saarbrücken für den besten Geschäftsbericht und die SIKB lobt einen Innovations- und Nachhaltigkeitspreis in gleicher Höhe (ebenfalls 500 Euro) aus. Als Hauptprämie verleihen beide Institute gemeinsam den auf 1.000 Euro dotierte Hauptpreis für das beste Geschäftsmodell.

Bestes Geschäftsmodell: Creazy

Bester Geschäftsbericht: Creazy

Innovations- und Nachhaltigkeitspreis: Safezone

Alle Teilnehmenden haben im Projekt „5 Euro StartUp“ gelernt, dass theoretisches Wissen eine gute und wertvolle Basis darstellt, die Realität jedoch mit unerwarteten Details aufwartet. Die Studierenden konnten herausfinden, wie teamfähig sie tatsächlich sind und ob sie sich Gründerin oder Gründer eignen. Beides sind wichtige Kompetenzen, die in der Arbeitswelt – ob angestellt oder selbständig – nachgefragt sind.

Hintergrund: Die Finalisten-Teams und ihre Geschäftsideen

1. AkuLau

Lisa-Marie Feuer, Angelina Jochem, Maurice Kuttler, Jan Schepper, Karanjit Singh

Das Team befasste sich mit der Entwicklung einer App, die sehbehinderte Menschen in Einkaufs-Zentren unterstützen soll. Die Nutzer der App werden durch das Einkaufs-Zentrum geführt und erhalten über die App verschiedene Informationen wie Öffnungszeiten und das Sortiment der jeweiligen Läden.
 

2. Ashtraygrance

Salar Bakir, Kevin Gebhardt, Luisa Heiden, Leon Schelenz

Einen gut duftenden Aschenbecher für Gastronomiebetriebe, Veranstaltungen in geschlossenen Räumen und für den privaten Haushalt zu entwickeln war das Ziel von Ashtraygrance. Der Aschenbecher enthält eine Wasserkammer, in die die Nutzer einen Duft ihrer Wahl einfüllen können. Mittels Ultraschall-Verdampfer werden kleine Wasserpartikel freigesetzt, die, so die Gründer, nicht nur den Rauch binden, sondern auch den Duft mit freisetzen.
 

3. CREAZY

Jana Gering, Justin Hummel, Sirikan Johmoh, Maurice Kuntz

Die Idee für CREAZY entstand aus dem Problem heraus, dass es zum Aufbewahren von kleineren Gegenständen oft nur sehr unpraktische, platzeinnehmende Produkte gibt. Aus diesem Grund entwickelten das Team ein Aufbewahrungstool in Doppel-Kegelform, das bei Nichtgebrauch durch eine ausgeklügelte Falttechnik zu einem flachen Zylinder zusammengefaltet werden kann, um Platz in Taschen, Rucksäcken oder Koffern zu sparen.
 

4. PASTA4PORTIONS

Justin Gossert, Luca Hock, Dominik Lind, Alexander Schwarz

Das Portionieren von Nudeln und Reis einfach zu gestalten ist das Ziel von Pasta4Portions. Das Team hat dazu einen hitzebeständigen Messbecher aus Glas entwickelt, der Skalierungen für verschiedene Nudel-Sorten und Reis enthält. Die Skalierung deckt 1-4 haushaltsübliche Portionen ab. Das Unternehmensziel des Teams ist es, in einer immer mehr wachsenden Fast Food–Welt, junge Menschen zu ermutigen selbst zu kochen.
 

5. Quiz-Royale

Jonathan Butz, Leonard Butz, David Hares, Eric Windholz

Das Team hat eine App entwickelt, die Studierende bei der Klausurvorbereitung unterstützen und Mithilfe des Gamification-Ansatzes motivieren soll. Die Quiz-App enthält fachspezifische Fragen zu verschiedenen Studiengängen. In 1-gegen-1-Duellen sollen über das Semester hinweg Punkte gesammelt werden können. Um die Motivation zu steigern gibt es eine hochschulweite Rangliste in der sich die Studierenden untereinander vergleichen können. Am Ende des Semesters sollen die Besten kleine Preise gewinnen können. Die Entwickler haben auch einen Übungsmodus vorgesehen.
 

6. Safezone

Philipp Dewald, Vikram Vashisth, Tim Walita

9 von 10 Cyberangriffen starten mit einer Phishingmail. Das Team hat es sich mit dem Produkt Safezone zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein für IT-Sicherheit zu verbessern und bietet dazu eine Phishingsimulation für Unternehmen an: in einem kontrollierten Versuch wird ein Mitarbeiter zum Öffnen eines Links oder Anhangs verleitet. Dazu nutzt das Team modernste Open-Source-Intelligence-Methoden, um Informationen über die zu testenden Mitarbeiter herauszufinden und so die E-Mails täuschend echt zu gestalten. Durch die Analyse des Interaktionsverhaltes der Mitarbeiter mit den gesendeten E-Mails kann das Team im Anschluss eine detaillierte Auswertung des simulierten Angriffs und dessen Folgen aufzeigen, so dass der Unternehmer seine Mitarbeiter sensibilisieren kann.